Bundesländer, Städte und Gemeinden

BRDIn dieser Rubrik sind den Herkunftsnamen zugrunde liegende Ortsnamen nach Bundesländern gelistet.

Auf Grund dessen, dass mehrere namensgleiche Orte in mehreren Bundesländern (und auch mehrmals in einem Bundesland) vertreten sind, wurde der Ortsname nur einmal in einem Bundesland hinterlegt.

So z. B. ist Elmenhorst in dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern (MV) zu finden, obwohl diese Stadt/ Gemeinde auch in SH und NW zu finden ist. Ähnlich bei Altendorf, gelistet in NW, aber auch geographisch in den Bundesländern SH, BY, S, N und HE zugeordnet.


Ausländische Einflüsse

Nicht alle Namen passen auf den ersten Blick in dieses Schema, weil sich viele im Laufe der Generationen auch verändert haben. Andere sind durch regionale Besonderheiten und Ausdrücke aus dem Dialekt geprägt. Manche stammen aber auch aus dem Ausland. So ist z. B. der Nachname Kowalski polnischer Herkunft, Lafontaine kommt eindeutig aus dem Französischen und Wowereit aus dem baltischen Sprachraum. Und dann gibt es noch Nachnamen, die mit Vornamen gebildet werden. Hansen ist z. B. der Sohn von Hans. Diese Namensgebung ist noch heute vielfach in Skandinavien gebräuchlich. 

Auch der Wohnsitz des Stammes, seine Herkunft können das namensbildende Element liefern. Die Burgunder kommen von der Insel Bornholm (alt Burgund: Burgundarholmr [Insel, die Burgund heißt]). Die Ripuarii wohnen an der rïpa (Ufer) des Rheins. Der Name der Angeln, Anglii, wohl identisch mit dem Landschaftsnamen Angeln zwischen Flensburger Förde und Schlei, gehört dann sicherlich zur Sippe von lateinisch angulus (Winkel, Meeresbucht). Die Vandali (Wandalen) sind ursprünglich Bewohner der Landschaft Vandill (Vandell) zwischen Limfjord und Kap Skagen in Dänemark.

deutsche Stammesnamen

Von besonderem Interesse ist für uns Herkunft und Bedeutung des Volksnamens der Deutschen, nach dem schließlich Deutschland genannt worden ist. Im romanisch-germanischen Grenzgebiet entstand unser heutiges Wort deutsch in der westfränkischen Form theodisk, wohl um 700. Damit bezeichnen die westlichen Franken ihre Sprache, ihre Lebensweise und alles, was damit zusammenhängt gegenüber dem Volkstum der Romanen, das mit dem Adjektiv walhisk, unserem welsch, gefaßt wird. Die romanische Bevölkerung greift das Wort auf, und in ihrem Munde wird es zur Volksbezeichnung für die germanischen Nachbarn: tiesch langue (Sprache), tiesche gent (Volk), tiesch terre (Land) - im 11. Jhd.

Schriftlich überliefert ist uns das Wort im Deutschen in dieser Anwendungsbreite im Annolied (1080), das im Gebiet von Köln entstanden ist, und zwar in veränderter, althochdeutscher Lautgestalt: diutschiu lant.

Recht zahlreich sind die Übernamen unter den Völkernamen. Die Thüringe, Thüringi gehören vielleicht zu altnordisch thora (wagen). Im Namen der Franken steckt das Adjektiv *franka, altnordisch frakkr (mutig). Den Namen der Cherusker hat man an germanisch *herut (Hirsch) angeknüpft; die Langobarden sind die "Langbärte" - so genannt vielleicht von den Sachsen, die den Bart kurz trugen. Die Friesen könnten nach ihrem Haar oder der Lockenpracht zu altfriesisch frisle (Lockenhaar) und/oder zu germanisch frïsiaz (kraus) heißen. Die Sachsen hatten als charakteristische Waffe ein kurzes einschneidiges Schwert, germanisch sahsa-. Germanisch sweba- (frei, selbständig oder zum eigenen Volk gehörend) enthält der Volksname der Schwaben, lateinisch Suëbi.

Diese Namen führen alle zurück in Zeiten unsicherer schriftlicher Überlieferung. Vieles ist hier noch strittig, manches bleibt Vermutung.

 

 

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